Ich weiss, über Geld spricht man nicht. Vor allem nicht in der Schweiz. Wieviel Herr von Tobel von nebenan in seiner neuen Position als Vizedirektor verdient und welchen Betrag er davon jeden Monat für Haus, Ferienwohnung und Cabrio zahlt, ist schlicht und einfach Tabu. Aber wer will das schon so genau wissen? Ich jedenfalls nicht.
Was mich hingegen brennend interessiert: Wie meine Studienkolleginnen und -kollegen ihre Weiterbildung finanzieren. Denn für eine Anfang 20-jährige wie mich sind 17’850 Franken für drei Semester kein Klacks. Und genau so viel kostet mein Lehrgang zum Finanzplaner mit eidg. Fachausweis an der Akademie St.Gallen.
Ich glaube, dass sich fast alle, die eine Weiterbildung machen wollen, vorher genau überlegen, wie sie diese finanzieren können (ausser vielleicht der Sohn vom Vizedirektor von Tobel). Deshalb will ich mit diesem Artikel gerne den Anfang machen und darüber reden, wie ich das finanziell gestemmt kriege. Denn nur von meinem jetzigen Gehalt könnte ich das Geld nicht aufbringen.
Aber ich hab Glück: Der Bund beteiligt sich zu 50 Prozent an meinen Weiterbildungskosten. So werden aus 17’850 Franken gleich mal 8’425 Franken, was schon viel netter ausschaut. Und mein Lehrgang ist bei weitem nicht der einzige, der staatlich unterstützt wird.
Und ich hab nochmal Glück: Meine Eltern legen keinen grossen Wert auf Ferienwohnung oder Cabrio. Dafür ist ihnen meine Ausbildung umso wichtiger. Deshalb wollen sie mich unbedingt unterstützen und schiessen mir die 8’425 Franken vor. Von meinem ersten Gehalt in einer neuen Position oder einem neuen Job, zahle ich ihnen das Geld dann natürlich zurück. Das ist mir wichtig.
Aber auch ohne die Unterstützung meiner Eltern könnte ich die Ausbildung finanzieren. Denn die Akademie St.Gallen bietet immer die Möglichkeit, die Studiengebühren in Raten zu zahlen. Das wären in meinem Fall ein Semester in fünf Ratenzahlungen à 561 Franken.
Man muss auch immer sehen, was man für sein Geld bekommt. Hier an der Akademie unterrichten Dozenten, die direkt aus der Praxis kommen. Sie arbeiten mit echten Fallbeispielen, die mir die oft trockene Theorie erst richtig verständlich machen. Ausserdem ist die Akademie echt gut organisiert. Die Unterrichtsmaterialien sind top, genauso wie die Infrastruktur. Man spürt sofort: Hier wird Wert auf Qualität gelegt. Das erklärt auch den guten Ruf der Akademie, von dem ich in meinen nächsten Bewerbungen sicher profitiere.
Denn dass ich mich neu bewerbe oder meine Karriere in meinem jetzigen Betrieb vorantreibe, steht für mich fest. Und ich gehe davon aus, dass sich die Investition in meine Weiterbildung langfristig mehr als auszahlt, weil ich in Zukunft auch mehr Gehalt verlangen kann. Wieviel genau? Was für eine Frage! Darüber spricht man doch in der Schweiz nicht … Oder doch?